Elke Mertens

Die resiliente Stadt

Ausgabe: 2023 | 1
Die resiliente Stadt

Seit Jahrzehnten widmet sich die ausgebildete Gärtnerin Elke Mertens der gemeinsamen Betrachtungsweise von Landschaftsarchitektur und Klimatologie. Neben ihrer Tätigkeit als Professorin an der Hochschule Neubrandenburg für das Fachgebiet Gartenarchitektur/Freiraumpflege im Studiengang Landschaftsarchitektur, vertiefte sie 2018rz2019 das Thema von baulicher Planung und Bioklima in einer Forschungsreise nach Nord-, Mittel- und Südamerika. Ihre  Beobachtungen sind die Grundlage für den vorliegenden Band.

Wie kann Landschaftsarchitektur zur Bewältigung des Klimawandels im städtischen Raum beitragen? Dieser Frage geht Mertens am Beispiel von elf urbanen Orten nach: Toronto, Vancouver, New York City, Detroit, Houston, Bogotá, Medellín, Rio de Janeiro, Manaus, Brasília und Montevideo. Jeweils werden konkrete – vergangene wie prognostizierte – Auswirkungen des Klimawandels in Bezug auf die portraitierte Stadt veranschaulicht, um schließlich ausgewählte Projekte vorzustellen, die sich diesen Herausforderungen annehmen. Es geht darum, Initiativen zu zeigen, die in Vorbereitung gehen mit dem Klimawandel umzugehen und Folgewirkungen zu mindern. Deutlich wird, dass gerade diverse Ansätzen notwendig sind, um den unterschiedlichen Städte und ihren ortsspezifischen Parametern effektiv und sinnvoll zu begegnen.

Die Autorin spricht von drei Formen von Infrastruktur: der grauen (z. B. technische Anlagen, Ver- und Entsorgungsanlagen), der sozialen (z. B. Krankenhäuser, Kultureinrichtungen, Schulen) sowie der grün-blauen, die sich auf grüne Freiflächen und Wasserflächen bezieht und in ihrer Multifunktionalität vor allem eines sehr gut und nachhaltig tut: Die Resilienz von Städten hinsichtlich der Klimakrise zu fördern. Warum das wichtig ist? Mertens erklärt dazu: „Resilienz in Städten bedeutet, dass extreme Klima- und Wettereignisse ihre Einwohnerinnen und ihre Infrastrukturen nicht nachhaltig schädigen, sondern anschließend die städtischen Funktionen aufrechterhalten oder zügig ohne bleibende Beeinträchtigungen wiederhergestellt werden können. Anzustreben sind Lösungen, die verschiedene Maßnahmen miteinander verbinden und zu einer ganzheitlichen Transformation der Städte führen. Ohne Landschaftsarchitektinnen wird es dabei nicht gehen.“ (S. 16) Ein inspirierender Band mit vielen Ideen aus der Praxis.